Meldung 2073

Samstag, 02.09.2018, 22:30 Uhr

aktuell24
Unfallwracks tauchten plötzlich in der Dunkelheit auf:

Junger Fahranfänger fährt auf Autobahn auf und zieht unvermittelt auf die linke Spur - Seat kracht ungebremst in das Heck - Schwer beschädigte Autos bleiben quer auf der Straße stehen - Nachfolgende Fahrzeuge können nicht mehr bremsen und rauschen in die Unfallstelle - Insgesamt acht Verletzte

Feuerwehr muss schwer verletzten 18-jährigen Unfallverursacher aus seinem zerstörten Benz befreien - Großaufgebot an Rettungskräften vor Ort - Autobahn über Stunden gesperrt - Polizei: "Für die nachfolgenden Autos war es schwierig die Unfallstelle zu erkennen, da die Wagen hier quer standen und keine Beleuchtung mehr hatten. Die Fahrer konnten nicht mehr reagieren oder ausweichen."

Für viele Autofahrer ist es eine Horrorvorstellung: sie fahren bei Nacht über eine nahezu menschenleere Autobahn und plötzlich taucht aus dem Nichts ein stehendes Fahrzeug aus der Dunkelheit auf. Genau das mussten mehrere Menschen vergangene Nacht auf der A395 erleben.

Ein 18-Jähriger war mit seinem alten Mercedes-Benz bei Groß Stöckheim (Lkr. Wolfenbüttel) auf die Autobahn in Richtung Braunschweig aufgefahren. Unvermittelt zog der Fahranfänger dann jedoch direkt auf die linke Spur, auf der von hinten jedoch ein Seat Leon mit hoher Geschwindigkeit heran rauschte. Dessen Fahrer hatte keine Chance mehr zu reagieren und raste ungebremst in das Heck des Benz, der daraufhin nach vorne in die Leitplanke geschleudert wurde. Beide Unfallwagen blieben daraufhin quer auf der Fahrbahn stehen. Während der 18-Jährige in seinem Wrack eingeklemmt war, gelang es dem Seat-Piloten sich zu befreien und auszusteigen.

Keine Sekunde zu spät, denn mehrere nachfolgende Autos konnten nicht mehr bremsen. Ein VW Golf krachte mit voller Wucht in die Fahrerseite des Seats und blieb förmlich stecken. Insgesamt waren fünf Autos an dem Unfall beteiligt. Den alarmierten Rettungskräften, die kurz darauf eintrafen, bot sich ein chaotisches Bild. Auf über 100 Meter erstreckte sich die Unfallstelle, verletzte Personen standen auf der Straße. Nach einer kurzen Sichtung galt es den Schwerverletzten aus dem Mercedes zu befreien. Der 18-Jährige war zu diesem Zeitpunkt ohne Bewusstsein und musste mit schwerem technischen Gerät durch die Feuerwehr herausgeschnitten werden. Er wurde in das Klinikum nach Braunschweig gebracht. Die übrigen Autofahrer hatten mehr Glück. Sieben von ihnen erlitten leichte Verletzungen, die in einem nahen Krankenhaus behandelt werden konnten.

"Die anderen Autos waren zum Glück mit moderater Geschwindigkeit unterwegs, sodass man hier wirklich von Glück reden kann, dass nicht noch mehr passiert ist", erklärt Deborah Blaaß von der Autobahnpolizei. Die A395 musste für die Unfallaufnahmen über mehrere Stunden komplett gesperrt werden. Aufgrund der Uhrzeit kam es jedoch nur zu geringen Verkehrsbeeinträchtigungen.