Die berühmte Songzeile „Da steht ein Pferd auf dem Flur“ ist am späten Samstagnachmittag (22.09.2018) vielleicht zwei Kanuten in abgewandelter Form durch den Kopf gegangen – denn hier stand ein Pferd zwar nicht im Flur, aber im Fluss. Ihre Entdeckung bei Müden (Aller) im Landkreis Gifhorn sorgte nicht nur für einen Alarm bei den örtlichen Feuerwehren Ahnsen und Meinersen, sondern auch für eine großangelegte Rettungsaktion. Erst nach einigen Versuchen und einer Abtragung des Uferbereichs gelang es den Kameraden, die trächtige „Fieke“ (7 Jahre) aus dem feuchten Nass zu retten.
Während die beiden Sportler auf der Oker unterwegs waren, fiel ihnen etwas ungewöhnliches ins Auge. In der Nähe stand ein Haflinger bis zur Brust im Wasser. Sogleich erkannten die Männer die Notlage der Stute und alarmierten die Feuerwehr. Sofort rückten die Kameraden mit einiger Manpower und einem Boot zur tierischen Rettungsaktion an. Dass sich diese aber reichlich schwierig gestalten sollte, ahnte zu diesem Zeitpunkt noch niemand.
Langsam tasteten sich die Männer zu dem trächtigen Tier vor, welches vorher wohl vorher von seiner Weide ausbüxte, indem es einen Zaun überwand. Jedoch war die Tiefe des Flusses tückischer als gedacht und so sicherten die Kameraden das Pferd erst einmal vom Boot aus. Anschließend führten sie die verängstigte siebenjährige „Fieke“ an eine andere Stelle, um sie dort aus dem Fluss zu lotsen. Zwar war dort der Uferbereich flacher, doch die Wassertiefe enorm. Als die Haflingerstute bis zum Hals im Wasser stand, brachen die Männer den Rettungsversuch ab und führte sie die rund 10 Meter zur ursprünglichen Fundstelle zurück. Nachdem die steile Böschung am Ufer hier eine Rettung des Tieres verhinderte, legten die Feuerwehrmänner Hand an und trugen das Erdreich ab.
Über die so entstandene Stufe und die flachere Steigung war es den Männern möglich das trächtige Tier an einem Seil, welches sie am Halfter festmachten, nach zwei bis drei Versuchen aus dem Wasser zu führen. An Land wartete schon ein Pferdeanhänger für den Transport in den heimischen Stall. Glücklicherweise nahmen bei dem Ausflug weder Fieke noch ihr ungeborenes Fohlen Schaden. Jürgen Kolosinski, Besitzer des Gestüts von dem Fieke stammt, zeigt sich gerührt und glücklich: „Ein sehr, sehr großes Lob von uns, so kennt man unsere Feuerwehr hier“.