Montag, 08.10.2018, 11:02 Uhr
Staatsanwaltschaft forderte sieben und die Nebenklage neuneinhalb Jahre Haft - Verteidiger des Opfers sieht Urteil des Gerichts als Fehler
Heute fiel das Urteil zu einer brutalen Tat in einer Berufsschule in Goslar. Der 19-Jährige angeklagte betrat am 19.02.2018 die BBS-Baßgeige und stach vor vielen Mitschülern auf seine damals 18-Jährige Ex-Freundin ein. Als sein Küchenmesser verbog, zückte der junge Mann sogar ein zweites Messer, welches er ebenfalls zur Tatdurchführung mitgebracht hatte. Mit insgesamt 13 Stichen in den Oberkörper wurde die damals lebensgefährlich verletzte Frau in ein Krankenhaus gebracht und notoperiert. Sie leidet noch heute unter der brutalen Tat und befindet sich noch immer in ärztlicher Behandlung.
Das Landgericht Braunschweig verkündete heute das etwas überraschende Urteil gegen den Täter. Die Staatsanwaltschaft forderte insgesamt sieben Jahre und die Nebenlage sogar neuneinhalb Jahre Haft. Das Gericht sprach heute allerdings hingegen ein milderes Urteil aus. Der Angeklagte wurde zu fünfeinhalb Jahren Haft nach Jugendstraftrecht verurteilt. Für die Verteidigung des Opfers ein Fehler des Gerichts, so der Verteidiger im O-Ton. Bislang hat die Verteidigung aber keinen Antrag gestellt.
Unsere Meldung (ID:180219 separates Angebot) vom 19.02.2018:
Wie die Polizei Goslar berichtet suchte ein 19-jähriger Goslarer, der ebenfalls Schüler an der BBS Baßgeige in Goslar ist, eine Sitzgruppe der Schule im 1. Obergeschoss auf, wo sich seine ehemalige Freundin aufhielt. Der junge Mann stach unvermittelt auf die 18-jährige Schülerin ein und verletzte sie stark. Die junge Frau versuchte noch zu flüchten, der Schüler holte sie aber ein und stach weiter mehrfach auf sein Opfer ein. Die alarmierten Kräfte der Polizei konnten den Tatverdächtigen vor Ort festnehmen. Die schwerverletzte Frau wurde umgehend von Rettungskräften versorgt und in das Goslarer Krankenhaus gebracht, näheres zu ihrem Zustand ist noch nicht bekannt. Eine vielzahl von Schülern mussten die Tat miterleben und mussten von dem vor Ort eingesetztem Kriseninterventionsteam betreut werden. Die Spurensicherung vor Ort wurde aufgenommen. Zur Motivlage des Tatverdächtigen ist auch der Polizei bislang nichts bekannt.
Die Bilder vom 19.02.2018 stellen wir bis spätestens 14 Uhr bereit!