Meldung 2114

Sonnenschein und schönes Wetter bringen Menschen zusammen. Die Art und Weise, wie dies am Donnerstagabend im Kreis Peine jedoch geschehen ist, hinterlässt wohl bei keinem Beteiligten ein gutes Gefühl. Denn was haben ein Autofahrer, ein Lokführer und zwei Hobbyfotografen gemeinsam? Ihnen wurde die Sonne zum Verhängnis.

Zunächst begann alles ganz harmlos. Ein Mann war mit seinem Auto von Woltorf nach Dungelbeck unterwegs. Doch die gerade untergehende Sonne stand tief und sorgte dafür, dass der Fahrer einen Bahnübergang völlig übersah. Obwohl dessen Warnlampen leuchteten und die Schranke geschlossen war, stoppte der Mann nicht und donnerte in die Schließanlage. Die Schranke krachte auf sein Auto, das über die Gleise rollte und auf der Anlage stehen blieb.

Dies bemerkte der Lokführer eines nun heran rauschenden Regionalexpress. Sofort leitete er eine Notbremsung ein, und schaffte es tatsächlich noch, den Zug vor dem Übergang zu stoppen. Mit quietschenden Bremsen blieb der tonnenschwere Koloss stehen, ohne, dass ein Mensch zu schaden kam.

Völlig fassungslos verfolgten zwei Hobbyfotografen das Geschehen. Sie hatten sich bereits in den Mittagsstunden positioniert, um den besonders seltenen "Mauerfall"-Taurus-Zug zu fotografieren, der in der Abenddämmerung vorbeirollen sollte. Doch plötzlich riss der laute Knall des Unfalls sie aus ihrer Eisenbahnromantik. "Es hat gekracht und dann sah ich die Schrank fliegen", berichtet der 26-jährige Jan, der zusammen mit Kumpel Dennis an den Gleisen stand. Sofort eilten sie zu dem Autofahrer, der mit wackligen Beinen aus seinem Fahrzeug stieg und sich zunächst einmal hinsetzen musste. Sein Wagen und die Schranke wurden völlig demoliert, der Regionalexpress konnte seine Fahrt später fortsetzen.

Besonders bitter für die Zugfans: Das eigentliche Objekt der Begierde ließ sich am Abend nicht mehr blicken. Aufgrund der Gleissperrung wurde der Bahnverkehr umgeleitet und auch die Lok suchte sich einen anderen Weg, um ihn denn tiefroten Sonnenuntergang zu fahren.