Donnerstag, 22.11.2018, 18:53 Uhr
Schiffsführer muss aus Führerhaus befreit werden - Rettung on Tape Feuerwehr im Großeinsatz - Erste Meldungen von einem Mann der über Bord ging bestätigten sich nicht
Ein polnisches Schubboot das im Verbund in Richtung Hannover-Linden unterwegs war, stieß bei Seelze gegen eine Brücke der Göxer Landstraße. Der Frachter, besetzt mit einer dreiköpfigen Crew im Alter von 61-63 Jahren, hatte keine Ladung an Board und war entsprechend hoch. Das es zu hoch sei um unter der Brücke hindurch zu gelangen erkannte der Steuermann zu spät.
Die Steuerkabine stieß unaufhaltsam gegen die Brücke, wurde komplett zertrümmert und begrub den Steuermann unter sich. Der Kapitän des Schiffes zog sich lediglich eine leichte Kopfverletzung zu und ein Matrose am Heck des Schiffes wurde nicht verletzt. Ein Mann soll über Board gegangen sein, hieß es zunächst! Insgesamt 43 Einsatzkräfte und zusätzliche Taucher machten sich zu Land und auf dem Boot zur Einsatzstelle. Jedoch konnte schnell Entwarnung gegeben werden. Die Einsatzkräfte befreiten den Steuermann aus den Trümmern und übergaben den Schwerverletzten dem Rettungsdienst. Kapitän und Steuermann wurden in ein Krankenhaus gebracht.
Nachdem das Boot mit der Brücke kollidierte, stellte sich der Schubverband quer und trieb noch etwa 30 Meter weiter. Die Einsatzstelle wurde der Wasserschutzpolizei übergeben. Nachdem ausgeschlossen werden konnte, das Betriebsstoffe auslaufen, wurde der Verbund ans Ufer gezogen, laut Polizei bleibt der Kanal für den Schiffsverkehr bis in die Morgenstunden gesperrt. Nach Überprüfung, durch einen Verantwortlichen des Wasser- und Schiffahrtamtes, konnte die Brücke für den Straßenverkehr wieder freigegeben werden. Der Gesamtschaden wird auf 50.000 € geschätzt, so die Polizei.