Meldung 2229

Donnerstag, 14.02.2019, 10:11 Uhr

aktuell24
Die Retterin des Valentinstages:

Rosenkavaliere geben sich in Blumenläden die Klinke in die Hand - Am Valentinstag will jeder seinen Liebsten mit dem schönsten Strauß überraschen - Stress und Blumenbinderei in Akkordarbeit für Floristin Svenja Albers - Rote Rosen am Ende restlos ausverkauft - Viele Kunden kaufen spontan nach Blick in den Kalender

Drei- bis viermal so viele Rosen bestellt, wie an einem normalen Tag - Extra-Personal zur Unterstützung im Blumengeschäft - Wie viele Rosenkäufer tatsächlich kommen, ist extrem schwer abzuschätzen: "Das ist wie Lotto spielen." - Wir haben den kompletten Valentinstag eine Floristin bei ihrer Arbeit begleitet: "Zu 80 Prozent kommen Männer und die sagen: "Mach mir was schönes, womit meine Frau zufrieden ist."

"Für mich soll's rote Rosen regnen, mir sollten sämtliche Wunder begegnen..." - was Hildegard Knef bereits 1968 besang, ist jedes Jahr am Valentinstag so aktuell wie nie. Ähnlich wie beim Winterschlussverkauf oder am letzten Tag vor Weihnachten, strömen die Menschen in die Städte auf der Suche nach einem Last Minute-Geschenk für ihre Liebsten.

Absoluter Präsent-Favorit sind unangefochten Blumensträuße, natürlich am besten in der dominierenden Farbe Rot. Davon kann insbesondere Svenja Albers ein Lied singen. Sie ist Floristin in der Peiner Blumenmanufaktur und hat mit dem 14. Februar den wohl umsatzstärksten Tag des Jahres. Seit sie in den Morgenstunden die Tür aufgeschlossen hat, strömen die Kunden in ihr Geschäft und sind auf der Suche nach dem schönsten Strauß. Für Albers bedeutet das: Blumenbinden im Akkord.

Bis zum Abend gingen bei ihr rund einhundert Sträuße über die Ladentheke. Drei- bis viermal so viele Rosen, wie an einem normalen Tag, wurden bei Svenja Albers verkauft. Denn sowohl Frühaufsteher, als auch die "Kurz vor Ladenschluss"-Einkäufer wollten dafür sorgen, dass der Haussegen bei dem für Pärchen wichtigsten Tag im Jahr nicht schief hing. Wie viele Kunden genau kommen, war für die Floristin dabei ein Lotteriespiel: "Ob sie mit ihren Frauen ins Kino oder Essen gehen oder Blumen kaufen, weiß man nie vorher." Für den wichtigsten Tag des Jahres hatte sie extra weiteres Personal angestellt, welche die vorwiegend männliche Kundschaft beriet. "Zu 80 Prozent sind es Männer und die Frauen, die kommen, sind nicht wegen Valentinstag da."

Die wenigsten waren dabei vorbereitet, sondern erschreckten mit Blick auf den Kalender. "Da kannst du zwei Vorbestellungen am 13. Februar haben und am 14. kommt ein Fax nach dem anderen", erinnerte Albers. Und auch die Männer gaben zu, dass sie vor allem wegen des Haussegens heute unterwegs waren. Doch in einem war sich die Herrenzunft einig: "Eigentlich müssten wir unseren Frauen viel öfter im Jahr etwas schenken. So dreimal im Jahr sollte das schon drin sein."

Am Ende konnte Svenja Albers erschöpft, aber auch zufrieden die Ladentür abschließen. 120 Rosen hatte sie geordert, die komplett ausverkauft waren. Und auch von ihren rosa Artgenossen waren schließlich nur noch zwei einzelne in der Vase gestanden. "So kann es nächstes Jahr gerne wieder sein", schmunzelt die Floristin, die sicherlich einige Frauenherzen an diesem Valentinstag hat höher schlagen lassen.