Mittwoch, 15.05.2019, 10:21 Uhr
Mehrere Frauen sollen mit dem Toten auf dem 40.000 Quadratmeter-Gelände gelebt und sich äußerst devot verhalten haben - Torsten W. trat möglicherweise mit falscher Identität auf - Toter verdiente sein Geld mit der Pferdezucht
Die Geschichte um den Armbrust-Toten Torsten W. wird immer abstruser. Mittlerweile ist bekannt geworden, dass er im Februar 2017 sich in ein ehemaliges Rittergut eingemietet hatte. Auf 40.000 Quadratmeter konnte er frei walten und fürstlich leben.
Hofbesitzer Alexander Krüger berichtet, dass der anfänglich positive Eindruck sich schnell änderte. So habe sich W. als Diplom-Psychologe vorgestellt, der für Behörden tätig wäre. Doch dann verschwand sein Titel von der Visitenkarte, später stellte er sich als Tierpsychologe und dann als Fremdenlegionär hervor. "Allerdings habe ich schnell gemerkt, dass das nicht stimmen kann, da er von Waffen keine Ahnung hatte", erzählt Krüger, der selbst Waffen verkauft. Die ursprüngliche Freundin von W., mit der er sich anfänglich vorstellte, verschwand.
Stattdessen hielten sich zwei Frauen dauerhaft auf und verhielten sich wie Sklavinnen. "Zusammen haben sie einen Pferdestall geputzt. Als Herr W. sah, dass sie den Zwischenraum einer Lampe nicht gereinigt haben, schlug er mit einer Reitgerste auf seinen Stiefel und schrie die Frauen an", erinnert sich Krüger.
Anders als in anderen Medien berichtet, spielte Geld für W. wohl keine Rolle. Schon bei seiner Vorstellung war er im feinen Anzug und hochwertigem Auto vorgefahren. In Schleswig-Holstein besaß er Luxuspferde im Wert von 150.000 Euro. Generell habe er jedoch alles in bar bezahlt, hatte die Hundert-Euro-Banknoten stets zur Hand. Zum Bruch kam es dann bereits zwei Monate später. Ein Hund von Torsten W. habe seinen eigenen Vierbeiner angegriffen. Als Krüger dazwischen ging und dem beißenden Tier auf den Kopf schlug, damit es von seinem losließ, ging W. auf Krüger los und schlug ihn kO.
Krüger erstattete Anzeige bei der Polizei. Doch auch diese hatte große Probleme die Identität des Mannes zu klären. Offensichtlich lebte er und wies sich mit einem falschen Namen aus. Sein Tod überrascht den Pächter nicht. Er ist vor allem froh, dass die Geschäftsbeziehung zwischen beiden nur wenige Wochen hielt.
Kurioses, aber auffälliges Detail: Von der Wohnung in Wittingen nach Wietze hatte Torsten W. genau 69 Kilometer. Von Wittingen in die Passauer Penision waren es 666 und von Wietze nach Passau 699 Kilometer Distanz, die es zurückzulegen galt.