Donnerstag, 01.08.2019, 20:40 Uhr
Tatverdächtiger rief selbst noch den Krankenwagen - 19-Jähriger passte auf beide Kinder seines Bruders auf - Verdächtiger räumt Tat bei Vernehmung laut Medienberichten ein - Anwohner können es nicht fassen: "Furchtbar, da kann man eigentlich nichts zu sagen" - "Ich finde keine Worte für. Wenn es schon die eigene Familie ist"
Fassungslosigkeit und Trauer sind in dem stillen Städtchen Langelsheim am Donnerstag fast greifbar. Obwohl die schreckliche Tat, welche jetzt erst bekannt wurde - ein 19-Jähriger schüttelte seinen vier Monate alten Neffen tot - bereits am 19.07.2019 geschah.
Wahrscheinlich mit vollstem Vertrauen ließ der Vater seine beiden Kinder in der Obhut seines 19-jährigen Bruders. Damit, dass sein jüngstes Kind die Zeit nicht überleben würde, hätte er sicherlich in seinen schlimmsten Träumen nicht gerechnet. Erst vier Monate war der Säugling alt, als er am 20.07.2019 in der Hannover Kinderklinik verstarb. Die Stunden davor ein unvorstellbares Martyrium für das Baby.
Was genau am Donnerstag in der Wohnung des Kindsvaters geschah, ist bislang noch nicht bekannt - nur das traurige Ergebnis. Fest steht bis jetzt der 19-Jährige hatte die beiden Kinder seines Bruders in seiner Obhut. Irgendwann am 19.07.2019 musste der Rettungsdienst in die Wohnung in Langelsheim kommen. Rettungskräfte behandelten den kleinen Säugling und brachten ihn nach Hildesheim ins Krankenhaus. Anschließend erfolgte eine Verlegung nach Hannover in die Kinderklinik. Dort verstarb der vier Monate alte Junge am nächsten Tag.
Am Mittwochabend erfolgte dann die Festnahme des 19-jährigen Onkels aus dem Harz. Die Staatsanwaltschaft in Braunschweig hatte einen traurigen Verdacht - Der Mann könnte für den Tod des kleinen Jungen verantwortlich sein. Dieser basierte unter andere auf einem Obduktionsergebnis, was bestätigt, dass Fremdverschulden beim Tod des Säuglings vorliegt. Nach Medienberichten soll der Tatverdächtige in der Vernehmung die Verdachtsmomente zugegeben haben. Das Amtsgericht in Seesen ordnete daraufhin Untersuchungshaft an.
Verstehen kann dies keiner der Anwohner in Langelsheim. Die Fassungslosigkeit ist groß, wie unter anderem bei Werner Lindenmaier: "Es ist schrecklich". Ebenso sehen es Svenja und Stefan Ehli, beide schon Großeltern: "Furchtbar, da kann man eigentlich nichts zu sagen - gar nicht drüber nachdenken". "Ich bin selber Vater und ich finde das schon schockierend", erzählt Veit Sturm. "Ich finde keine Worte für. Wenn es schon die eigene Familie ist.", so der Familienvater weiter.