Meldung 2392

Es ist gegen 19 Uhr am Montagabend, als der Himmel über Peine seine Pforten öffnet. Für etwa 15 Minuten kommt herunter was die Wolken hergeben, begleitet von diversen Sturmböen. "Kurz aber heftig" beschreibt ein Feuerwehrmann die Szenerie passend. Die Folgen des kurzen Intermezzos sind jedoch noch über Stunden spürbar und die Feuerwehr im Dauereinsatz.

Zu spüren bekommt die Nachwirkungen auch Martin Witzling, der mit seinem Auto auf dem Heimweg von Hannover war. Eigentlich auf der Autobahn unterwegs fährt wegen der Wassermassen ab. Was ihn dann erwartet, hätte er jedoch nicht gedacht. Er folgt der B444 und sieht noch, dass die Unterführung der A2 mit Wasser gefüllt ist. Nachdem aber andere Autofahrer problemlos die Wassermassen passieren, startet er auch. Jedoch kommt er nicht weit. Irgendwann steckt er fest und es geht weder vor noch zurück. So geht es anderen Wagenlenkern auch, welche die Gefahr unterschätzt haben. Auch wenn es zwei Worte sind, so beschreibt Witzling die Situation doch passend: "Mit einem Wort: Eine Katastrophe!".

Diese passierte aber eigentlich auf der A2 darüber, denn dort brachten die Wassermassen einen Motorradfahrer zu Fall. Einige beteiligte Autofahrer krachten noch unter anderem in die Leitplanke. Aufmerksame Mitbürger informieren die Feuerwehr, welche ein paar Meter weiter unten beschäftigt ist. Sofort schwärmen Feuerwehr und Rettungsdienst auf die Autobahn aus und werden fündig.

"Das ganze fließende Wasser, man muss sich vorstellen, das hat wie aus Eimern geregnet, schlagartig. Hat den Motorradfahrer leider zum Sturz gebracht und beteiligte Fahrzeuge, Pkw, sind noch durch die Einsatzstelle gefahren, gegen Leitplanken gestoßen beim Ausweichen", so beschreibt Einsatzleiter Sven Bössel die vorgefundene Situation auf der A2 in Richtung Braunschweig. Der Motorradfahrer erleidet bei dem Sturz schwere Verletzungen. Ein Rettungshubschrauber fliegt ihn in eine Klinik nach Hannover. Fünf weitere Personen, darunter zwei Kinder, die unter Schock stehen, kommen mit dem Rettungswagen in ein nahegelegenes Krankenhaus.

Währenddessen arbeiten die Kameraden laut Bössel im Stadtgebiet zahlreiche Einsätze ab. Eine Örtliche Einsatzleitung wurde aufgrund des höheren Koordinierungsbedarfs im Feuerwehrgerätehaus eingerichtet. Neben der überfluteten Unterführung, aus der die Kameraden die Fahrzeuge mit Manneskraft schoben, und der überfluteten Autobahn galt es noch umgestürzte Bäume und abgebrochene Baumkronen zu beseitigen. Zusätzlich waren einige Keller im Stadtgebiet vollgelaufen.