Freitag, 06.09.2019, 03:45 Uhr
Kleintransporterfahrer fährt LKW auf, dreht sich und bleibt entgegengesetzt der Fahrbahn stehen - Fahrer sichert Unfallstelle zwar ab, jedoch kracht ein Reisebus in das Unfallfahrzeug - Wie durch ein Wunder wurde niemand verletzt - Die zirka 49 Reisegäste kommen mit dem Schrecken davon und werden von nachfolgenden Bussen evakuiert
Kleine Ursache, große Wirkung: In der Nacht fuhr ein Caddy-Fahrer der Marke Fiat, in Fahrtrichtung Hannover, zunächst einem LKW auf, drehte sich und kam entgegengesetzt der Fahrtrichtung zum Stehen. Der Schaden hielt sich in Grenzen. Der Fahrer beschloss das Fahrzeug mit einem Warndreieck abzusichern und stellte sich hinter die Leitplanke. Er versuchte den nachfolgenden Verkehr mit einer Taschenlampe zu warnen, jedoch nahm kurz darauf alles seinen Lauf. Ein nahezu vollbesetzter Reisebus fuhr in den Caddy, schleuderte ihn herum und hielt selbst in Höhe der Autobahnauffahrt Braunschweig-Flughafen. Ein weiterer nachfolgender LKW fuhr noch über die Trümmerteile, jedoch wurde wie durch ein Wunder niemand bei dem Unfall verletzt. Einsatzkräfte der Polizei und Berufsfeuerwehr eilten zu dem Unfall, der zunächst mit eingeklemmten Personen gemeldet war. Als sich vor Ort herausstellte, dass keiner Verletzt ist, bemerkten die Einsatzkräfte Flammen im Stau und fuhren sofort weiter.
Als sie im Stau an der Brandstelle eintrafen, standen bereits zwei LKW und ein Anhänger in Vollbrand. Ein Auffahrunfall hatte sich aufgrund des vorausgegangenen Unfalls ereignet. Ein mit Blaubeeren beladener LKW krachte in einen leeren LKW und schob diesen in einen weiteren Sattelschlepper der mit Klimageräten beladen war. Sofort fingen die Fahrzeuge Feuer. Der Fahrer des ersten LKW reagierte noch geistesgegenwärtig und koppelte seine Zugmaschine von seinem Anhänger ab und rettete diesen so vor dem Inferno. Zwei der Fahrer wurden bei dem Folgeunfall leicht- und einer schwerverletzt in Krankenhäuser transportiert.
Aufgrund der schlechten Wasserversorgung auf der Autobahn alarmierte die Feuerwehr sämtliche Wehren im Umfeld hinzu und stellte einen Pendelverkehr zur Wasserversorgung her.
Die zirka 49 Fahrgäste des Reisebusses konnten währenddessen recht zügig und unkompliziert evakuiert werden. Laut der Polizei sollen sich weitere Reisebusse, ebenfalls aus Polen, im nachfolgenden Verkehr befunden haben, die die gestrandeten kurzerhand mitnahmen.
Die Autobahn war während der Löschmaßnahmen in beide Fahrtrichtungen voll gesperrt. Unterdessen ist die Strecke in Richtung Berlin aber wieder freigegeben. Die Strecke in Richtung Hannover bleibt, zwischen den Anschlussstellen Braunschweig-Flughafen und -Ost, in Fahrtrichtung Hannover bis auf Weiteres gesperrt.
Laut Polizei beläuft sich der Gesamtschaden auf mehr als 600.000 Euro. Die Autobahn in Richtung Hannover wird aufgrund der schweren Beschädigungen am Asphalt vermutlich bis morgen Früh gesperrt bleiben. Außerdem müssen die Lärmschutzwände auf Beschädigungen überprüft werden, so Carolin Scherf, Sprecherin der Polizei Braunschweig.