Meldung 2434

Sonntag, 22.09.2019, 10:56 Uhr

aktuell24
200 Meter mitgeschleift:

Regionalbahn rammt Auto an unbeschranktem Bahnübergang - 35-jährige Mutter verstirbt noch am Unglücksort - Rettungshubschrauber fliegt schwerverletzte 3-jährige Tochter in Krankenhaus - Familienhund erlag ebenfalls seinen Verletzungen - Feuerwehr übernimmt traurige Aufgabe, den Leichnam mit schwerem Gerät zu befreien - Ein Zuginsasse leicht verletzt - Lokführer erleidet Schock und kommt ins Krankenhaus

Notfallseelsorger im Einsatz - Unglücksstelle mitten in Wohngebiet und Schrebergarten - Feuerwehr evakuiert etwa 49 Zuginsassen - Polizeihubschrauber überfliegt Unglücksstelle - Bahnstrecke für längere Zeit gesperrt - Evakuierte warten auf Bus als Schienenersatzverkehr - Bergungsmaßnahmen durch zwölf Meter hohen Bahndamm erschwert - Sonderzug mit Spezialkran muss Triebwagen bergen

Ein tragischer Unfall ereignete sich im niedersächsischen Landkris Gifhorn. An einem unbeschrankten Bahnübergang in Isenbüttel rammt eine Regionalbahn ein Auto und schleift es rund 200 Meter mit. Die 35-jährige Fahrerin hat keine Überlebenschance und verstirbt noch an der Unglücksstelle. Ihre 3-jährige Tochter, welche sich ebenfalls in dem Wagen befand, kommt mit dem Rettungshubschrauber schwer verletzt ins Krankenhaus. Ebenfalls zu Tode kam der Familienhund, der sich mit in dem Auto befand. Die Feuerwehr muss nun die traurige Aufgabe übernehmen und den Leichnam der jungen Frau mit schwerem, technischen Gerät aus dem Fahrzeugwrack befreien. Leichte Verletzungen zog sich ein Fahrgast des Nahverkehrszugs zu. Einsatzkräfte des Sanitätstrupps betreuen ihn vor Ort. Der Lokführer kommt mit einem Schock ins Krankenhaus. Notfallseelsorger sind im Einsatz, nicht nur, um die Einsatzkräfte zu betreuen, sondern auch für die Anwohner der Siedlung.

49 Personen evakuiert die Feuerwehr aus der erixx-Regionalbahn. Einige Insassen stiegen wohl vorher schon auf eigene Faust aus und hielten sich nicht an die Vorgaben der Rettungskräfte. Auf einem nahen Supermarktparkplatz warten die restlichen Bahngäste nun auf einen Bus, der als Schienenersatzverkehr fahren soll. Den Ersatzverkehr für die gesperrte Bahnstrecke galt es bis in die späten Abendstunden aufrechtzuerhalten. 

Wie der Unfall passieren konnte ist aktuell noch unklar. Aktuell geht die Polizei davon aus, dass die junge Mutter den herannahenden Zug eventuell übersehen hat. Ein Polizeihubschrauber kreist über der Unglücksstelle, um sich ein Bild aus der Luft von dem Geschehen zu verschaffen. Der unbeschrankte Bahnübergang mit Andreaskreuz quert zwar eine Gemeindestraße. Diese ist laut Beschilderung nur für den land- und forstwirtschaftlichen Verkehr freigegeben. Jedoch durfte die 35-Jährige wohl die Straße befahren, weil sie eine Verbindung zwischen Isenbüttel und Gifhorn ist. Für die Bergung des Triebwagens war ein Sonderzug mit Spezialkran nötig. Die Bahnstrecke bliebt stundenlang für den Verkehr gesperrt, ein Schienenverkehr ersetzte die Regionalbahn.


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