Mittwoch, 23.10.2019, 21:51 Uhr
Feuer wütet auch nach Stunden noch massiv - Einsatzkräfte waren zu automatischem Brandalarm gerufen worden und bemerken aufsteigenden Rauch - Halle war mit Papier und Plastik gefüllt - Helfer müssen Drehleiter aufgrund der raschen Brandausbreitung in Sicherheit bringen - Mitarbeiter hatten glücklicherweise halbe Stunde zuvor Feierabend gemacht
Eigentlich waren sie zu einem Routinealarm gerufen worden, der in 90 Prozent der Fälle sich als Fehleinsatz herausstellt. Doch als die Feuerwehr auf den Hof eines großen Entsorgungsunternehmens in Stadthagen rollt, merken die Kameraden schnell, dass hier bitterer Ernst ist. Denn bereits zu diesem Zeitpunkt quoll dichter Rauch aus einer 3.000 Quadratmeter großen Halle empor. Sofort brachte sich die Feuerwehr in Stellung und ließ weitere Kräfte nach alarmieren.
Doch noch bevor diese eintrafen, hatte sich das Feuer auf der gesamten Hallenlänge durch das Dach gefressen und wütete lichterloh. Einsetzender Funkenflug sorgte nicht nur dafür, dass eine Drehleiter in gefährliche Nähe zum Großbrand steht, sondern entzündete auch einen angrenzenden Müllberg. Insgesamt 250 Freiwillige Feuerwehrleute aus der gesamten Region rücken an, um das Inferno unter Kontrolle zu bekommen. Weil die Wasserversorgung in dem Industriegebiet so schlecht ist, rufen sie auch die Bundeswehr-Feuerwehr um Hilfe, die mit großen Tanklöschfahrzeugen vom nahen Stützpunkt anrückt.
Auch nach Stunden schlagen die Flammen meterhoch aus der teilweise eingestürzten Halle. Per Bagger drückt das THW nun teilweise die Wände ein, damit die Feuerwehrleute von allen Seiten an das Feuer gelangen können. Die Einsatzkräfte rechnen damit, dass die Löscharbeiten noch bis mindestens Donnerstagmittag gehen werden. Glücklicherweise wurde niemand verletzt. Die Mitarbeiter des Betriebs waren eine halbe Stunde zuvor in den Feierabend gegangen. Aufgrund der Rauchentwicklung wurden die Anwohner aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Es wurden jedoch keine erhöhten Schadstoffwerte in der Luft gemessen. Was das Feuer auslöste, ist noch völlig unklar. Der Schaden dürfte im mindestens hohen sechsstelligen Bereich liegen.