Meldung 2629

Samstag, 18.07.2020, 21:00 Uhr

aktuell24
Retter wird selbst zum Opfer:

Mann hilft Badegast, der sich in Wasserpflanze verheddert hat, und geht kurz darauf selbst unter - Großangelegte Suchaktion von DLRG, Feuerwehr und Polizei am Langenhagener Silbersee - Einsatzkräfte finden leblosen Körper unter Wasser, können für das Opfer jedoch nichts mehr tun

Helfer bilden Menschenkette - Alle Reanimationsbemühungen blieben erfolglos - Zeugen berichten, dass der Mann noch einmal die Hand gehoben hatte und dann unterging - Vier Boote von DLRG und Feuerwehr im Wasser - Polizeihubschrauber sucht aus der Luft

Ein Retter wird selbst zum Opfer: Tödlicher Badeunfall in Hannover-Langenhagen am Silbersee. Am extra eingezäunten Hundestrand, dem südlichen Teil des Sees, ist am Samstagabend gegen kurz nach 21 Uhr ein Mann untergegangen. Ein Badender hatte sich offenbar mit den Beinen in Wasserpflanzen verheddert. Das spätere Opfer und ein weiterer Badegast eilten zu Hilfe und befreiten ihn. Danach wendete sich die Situation aber plötzlich und der Retter wurde selbst zum Ofer. Augenzeugen berichteten, dass er noch kurz die Hand gehoben habe und dann untergegangen und nicht mehr aufgetaucht sei. 

Mit einer großangelegten Suchaktion machten sich DLRG, Feuerwehr und Polizei an den Einsatz. Vier Boote mit Tauchern waren im Wasser. Ein Polizeihubschrauber überflog den See. Mit einer Menschenkette durchkämmten die Einsatzkräfte zusätzlich Zentimeter um Zentimeter in dem Bereich des Sees, in dem ein erwachsener Mensch noch stehen kann. Durch diese Menschenkette wurde der Mann dann auch tatsächlich um kurz nach 22 Uhr gefunden und sofort an Land gezogen. Alle Reanimationsversuche blieben allerdings erfolglos. Der Mann wurde noch vor Ort für tot erklärt.

Die DLRG warnte am Tag dfanach eindringlich vor der Gefahr für Retter, wenn man aufgereght sei, atmen man schneller. Zudem würde die Gefahr der Wasserpflanzen unterschätzt werden.  "Im Bereich des Hundestrandes geht der Grund recht gleichmäßig runter," erklärt Frank Berkemann von der DLRG am Tag danach, "aber die Wasserpflanzen sind halt da, die greifen aber nicht nach einem". Das sei nur gefährlich, wenn man in Streß gerät...