Meldung 2643

Samstag, 08.08.2020, 13:16 Uhr

aktuell24
Wasser gibt es nur noch von der Feuerwehr:

Extremsituation an wahrscheinlich heißestem Wochenende des Jahres - Trinkwassernetz in Ortschaft in Niedersachsen zusammengebrochen - Wasserbedarf aufgrund der Wetterlage enorm angestiegen - Deutlich mehr Personen aufgrund Corona zuhause und deutlich mehr Pools in den Gärten - Einsatzkräfte versorgen über 4.200 Bürger mit Brauchwasser - Ausgabemenge von zehn Litern pro Person festgesetzt - Trinkwasserbedarf gilt es selbst über Kauf zu decken

Wasserbedarf zwei- bis dreimal höher als Zufluss aus Deisterquelle - Zehn Vergabestellen zu bestimmten Uhrzeiten eingerichtet - Personen müssen eigene Behälter mitbringen - Haushalte sind aufgefordert den Wasserverbrauch auf ein absolut notwendiges Mindestmaß zu reduzieren - "Solche Dinge kennt man eigentlich nur aus dem Fernsehen"

Extreme Temperaturen und kein Tropfen Wasser aus dem Wasserhahn, so geht es aktuell etwas über 4.200 Bürgern im Flecken Lauenau in der Samtgemeinde Rodenberg im niedersächsischen Landkreis Schaumburg. Die Wasserversorgung ist in der Ortschaft aufgrund der hohen Wasserverbrauchssituation und der extremen Witterung zusammengebrochen. Brauchwasser gibt es nur noch von der Feuerwehr und zwar streng rationiert auf zehn Liter pro Einwohner. Mit Trinkwasser muss sich jeder selbst versorgen, über die Geschäfte im näheren Umkreis.

Bereits am Freitagabend informierten die Behörden darüber, den Wasserverbrauch in Lauenau auf das Nötigste beschränken. Andernfalls drohe der Zusammenbruch der Versorgung mit dem notwendigen Nass. Denn der Wasserbedarf der Bürger ist deutlich höher als der Zufluss aus der Deisterquelle, die den Trinkwasservorrat normalerweise liefert. Hierfür sind zum einen die hohen Temperaturen verantwortlich, aber auch die höhere Anzahl an Personen, die aufgrund Corona noch zuhause sind und nicht im Urlaub. Hierbei spielt natürlich auch eine Rolle, dass diese wesentlich mehr Pools aufstellen als sonst. Auch andere Orte im Bereich der Samtgemeinde sind von den Einschränkungen betroffen - deshalb wurde ein Krisenstab eingerichtet.

Das es wirklich soweit kommt, dass die Feuerwehr Brauchwasser ausgeben muss, das können sich wahrscheinlich viele nicht vorstellen. Doch für die Einwohner von Lauenau ist es bittere Realität. Lediglich zehn Liter pro Person im Haushalt gibt es von den Kameraden, aber auch nur, wenn ein eigenes Behältnis mit zur Ausgabestelle gebracht wird. Insgesamt zehn davon sind in der Ortslage Lauenau eingerichtet. Drei mal am Tag hat jeder hier die Möglichkeit sich das notwenige Brauchwasser zu holen.


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