Meldung 2678

Als der Alarm am Sonntagabend gegen 20:40 Uhr bei den Feuerwehren eingeht, hat wohl keiner der Kameraden damit gerechnet, welchem abenteuerlichen Erlebnis er bei diesem Einsatz gegenübersteht. Anwohner aus Schulenberg haben im Wald Richtung Bad Harzburg und Torfhaus einen Feuerschein gesehen, weshalb die Brandbekämpfer zu einem Waldbrand ausrücken. Doch bis diese die Gegend erkunden und dann schlussendlich mehrere Kilometer im Waldgebiet waren, das brennende Waldpädagogikzentrum Harz bei Schulenberg im Oberharz entdecken, vergehen rund 20 Minuten.

Zeit in der die Flammen bereits massiv toben, denn das Holzhaus steht in Vollbrand, als die Feuerwehren eintreffen. Der Dachstuhl des Haupthauses ist bereits eingestürzt und das Feuer wütet noch immer mit voller Kraft. Sofort lässt die Einsatzleitung weitere Kräfte nach alarmieren, denn es gilt nicht nur die Flammen zu bekämpfen, sondern auch noch eine Wasserversorgung aufzubauen, denn der Löschwasserbrunnen ist relativ schnell leer. Dies ist mitten im Harz nicht so einfach und so fahren zum einen Tanklöschfahrzeuge im Pendelverkehr und zum anderen bauen die Kameraden eine Wasserversorgung über 1.600 Meter zur Okertalsperre auf. Mehrere Pumpen sind dafür nötig, um den massiven Höhenunterschied von 200 Metern auf der Strecke zu überwinden.

Doch aufgrund der Holzbauweise gestalten sich die Löscharbeiten trotzdem schwierig. Das Feuer flammt immer wieder auf, auch wenn das denkmalgeschützte Gebäude selbst schon teilweise eingestürzt ist. Zeitgleich haben es die Kameraden aber geschafft, den angebauten Gebäudeteil mit Übernachtungszimmern und Küche vor dem Brand zu schützen. Zwei Drehleitern und zahlreiche Trupps sind in den frühen Morgenstunden noch immer im Löscheinsatz. Dieser zieht sich ersten Vermutungen zufolge auch noch weit bis in den Montagmorgen hinein. Glücklicherweise gab es keine Verletzten zu beklagen, denn aufgrund der aktuellen Corona-Situation finden keine Schulungen und Übernachtungen im Waldpädagogikzentrum statt.