Meldung 2718

Dienstag, 01.12.2020, 14:00 Uhr

aktuell24
Katzenrettung - Zwei Stunden kämpfen die Einsatzkräfte:

Samtpfote zwischen zwei Gebäuden eingeklemmt (on tape) - Presse hilft mit GoPro aus, diese bringt sprichwörtlich "Licht ins Dunkle" - Anwohner kommen nach Hause und hören herzzerreißendes Miauen - Nach einiger Suche finden sie das Tier zwischen Scheune und Garage eingeklemmt

Mit Manneskraft nicht an Katze herangekommen - Stadtfeuerwehr kommt mit schwerem Gerät zur Unterstützung - Garage liegt 50 Zentimeter höher als Aufenthaltsort der Katze - Erst von baufälliger Scheune nach Abstützen von Gebäude, Loch in Wand möglich - Katze kommt nach Befreiung verletzt ins Tierheim

Es ist ein herzzerreißendes Miauen, das Bettina Berkmann hört, als sie am Dienstagmittag mit dem Auto nach Hause in den Peiner Stadtteil Schwicheldt kommt. Sofort macht sie sich auf die Suche, um die Katze, die da so laut schreit zu finden. "Dann haben wir gesehen, dass sie genau zwischen der Garage und dem Schuppen vom Nachbarn ist. Haben es erst selber versucht rauszuholen, was aber nicht ging, dann haben wir die Feuerwehr gerufen", erklärt Frau Berkmann.

Die rückt dann auch schnell an, erst die Ortsfeuerwehr von Schwicheldt und später auch die Stadtfeuerwehr Peine zur Unterstützung. Schnell ist klar, mit purer Manneskraft oder auch Besen und Stecken ist nicht an die Samtpfote heranzukommen. Sie sitzt ungefähr in einer Tiefe von fünf Metern fest und kommt nicht mehr vor oder zurück. Lediglich im Licht der Taschenlampe ist sie zu sehen.

Mit Pressluftbohrern, Brechstangen und der bloßen Hand öffnen die Kameraden zuerst die Wand in der Garage, um ein Loch zu dem Spalt zu bekommen. Doch die Katze ist in der Zeit weiter abgesackt. Hier kommt die GoPro eines anwesenden Journalisten zum Einsatz. Montiert an einem Stab und mit Live-Übertragung auf das Handy, sendet sie die Bilder, mit denen sich das Tier orten lässt.

Schnell ist klar, von dieser Seite aus geht es nicht weiter mit der Rettungsaktion, denn der Garagenboden ist auf einer anderen Höhe als der angrenzende ehemalige Stall und der Spalt zwischen den Gebäuden. Doch der Bau beim Nachbarn auf dem Grundstück ist schon alt. Deswegen müssen die Feuerwehrler die Wand erst einmal abstützen, bevor sie vorsichtig wieder die Wand öffnen. 

Kurze Zeit darauf ist der Kopf der Katze zu sehen - sie miaut weiterhin herzzerreißend. Kameraden stehen mit einem Kescher bereit, um das Tier einzufangen, aber ein anderer Feuerwehrler greift beherzt zu, pakt es und steckt es in eine Transportbox. Eine katzenerfahrene Feuerwehrfrau schaut sich die Samtpfote an uns stellt Verletzungen fest - so bringen die Einsatzkräfte die Katze zum Tierarzt und dann erst ins Tierheim.

Für alle ein ungewöhnlicher Einsatz, der gut zwei Stunden dauerte. Über das Loch in der Garage ist Bettina Berkmann nicht böse: "Das ist ein Tier und auch ein Tier hat ein Recht zu leben. Das ist so, ein riesen Aufwand, aber wir freuen uns, dass sie lebt, mit ein paar Blessuren, aber sie ist noch bei uns". Nachdem keiner weiß, wem das Tier gehört, bittet die Feuerwehr Peine darum, sich beim Tierheim der Stadt zu melden, wenn jemand seine hellbraun-weiß-gemusterte Katze vermisst.