Meldung 2735

Dienstag, 29.12.2020, 13:00 Uhr

aktuell24
Chaos und Besucheransturm im Oberharz:

Ausflügler ignorieren die Warnungen der Polizei - Blechlawinen walzen sich zweispurig in den Harz - Rückstau auf über vier Kilometern Länge

Polizei versucht den Verkehr zu regeln - Parkende Autos auf jeder kleinen Fläche - "Wir fahren schon 40 Jahre hier her, das haben wir noch nie erlebt" - "Wir wollten, dass unsere Kinder auch mal den Schnee sehen" - "Es ist ziemlich voll hier, habe auch ein bisschen Muffe" - "Ich und meine Familie achten darauf Abstand zu halten und Masken zu tragen, was andere machen ist mir egal"

Bereits am Montag riet die Polizei von Tagesausflügen in den Harz ab, denn es bildeten sich kilometerlange Autoschlangen. Das Bild hat sich trotz der Warnungen am Dienstag nicht geändert.

Blechlawinen walzen sich zweispurig in das Naherholungsgebiet bei Torfhaus. Der Verkehr staut sich auf über vier Kilometer Länge zurück. Die Polizei versucht irgendwie den Verkehr zu regeln. An Parkregeln hält sich sowieso keiner mehr, denn überall auf jedem kleinen freien Fleck stehen Autos. Selbst auf Waldwegen ist kein Durchkommen mehr, weil ein Fahrzeug sich an das andere reiht. Der Parkplatz in Torfhaus selbst ist überfüllt und die Polizei muss dafür sorgen, dass Autos den Parkplatz verlassen können.

Die Menschen kommen hier her, um einfach einmal abzuschalten und den Schnee zu genießen. "Wir wollten, dass unsere Kinder auch mal den Schnee sehen", erzählt Alexandra Arndt. Sie hat mit ihrer Familie Corona überwunden und wollten nach der Zeit der Isolation einfach einmal raus. "Wenn alle Rücksicht nehmen, Masken tragen, dann sollte das schon gehen", so Alexandra Arndt weiter. Christoph Polatzek ist mit seinen Kindern bereits seit dem Morgen in Torfhaus. "Wir waren jetzt extra tief im Wald mit den Kinder, damit wir alleine sind, das hat ganz gut geklappt. Hier läuft man sich über den Haufen, zweifellos, das ist uns zu voll hier".

Rolf Schulze und seine Frau hingegen wollten auf den Campingplatz, wo sie Langzeitcamper sind. Eigentlich war der Gedanke sich vom Weihnachtsfest zu erholen, aber Schulze ist der Meinung: "Ich könnte auch wieder nach Hause fahren, es ist nicht schön". Zudem sind die Schulzes entsetzt: "Wir fahren schon 40 Jahre hier her, das haben wir noch nie erlebt". Das es voll ist, wissen auch die Tagestouristen, wie Christoph Polatzek, aus den Nachrichten und trotzdem ist er mit seinen Kindern hier her gefahren. Nun hat er doch Bedenken: "Es ist ziemlich voll hier, habe auch ein bisschen Muffe".