Meldung 2746

Fast vier Jahre ist es her, dass die Serie der Kleberattacken in Wolfsburg begann - im April 2017. Eine lange Zeit und noch kein Fahndungserfolg der Polizei. Betroffen sind inzwischen über 800 Fahrzeuge mit einem Schadenswert von rund zwei Millionen Euro. Hauptsächlich Leasingfahrzeuge von VW, welche Werksmitarbeiter zu günstigen Konditionen bekommen können.

Anfänglich agierte der Täter nur in Wolfsburg, dort aber komplett quer über das Stadtgebiet verteilt. Inzwischen wagt er sich auch weiter hinaus, am Wochenende zum Beispiel nach Flechtrof im Landkreis Helmstedt. Hier verschandelte der Unbekannte mit seiner Kleberattacke fünf Autos, darunter die von Heinrich Koder und von Hannelore Babitc. Das traurige daran, beide haben ihre Leasingfahrzeuge erst Anfang Dezember bekommen. Durch Zufall haben sie die Schäden an ihren Autos am Sonntag bemerkt.

Wut herrscht unter den Anwohnern in Flechtorf, aber irgendwie resignieren sie auch. "Natürlich ärgert einen das, ich war wütend an dem Tag, aber was wollen sie jetzt machen", erzählt Hannelore Babitc. Vermutungen zum Täter gibt es viele. Renate Werkelmann, die ebenfalls in der Straße wohnt, formuliert es deutlich: "Das er vielleicht irgendwie asozial ist". Auch Heinrich Koder findet deutliche Worte dafür, was er dem Unbekannten gerne mitteilen: "Ich würde sagen, es tut mir leid, irgendwie bist du nicht ganz klar im Kopf".

Doch so lange die Polizei weiter im dunklen schwebt und keinen Verdächtigen fassen kann, verpuffen diese Aussagen und die Betroffenen müssen sich mit der Versicherung rumärgern. Ob diese überhaupt etwas vom Schaden übernimmt oder nur einen Teil, das weiß noch keiner. Heinrich Koder hat auch in dem Bezug schon resigniert: "Ich hab das Leasing gemeldet und habe gesagt: ich gebe den so ab, wie es ist, denn ich werde das nicht reparieren lassen, weil ich weiß ja nicht, ob der in einer Woche oder 14 Tagen wieder kommt".