Meldung 2767

Sonntag, 07.02.2021, 23:17 Uhr

aktuell24
"Wenn wir nicht da sind, sind die Straßen wieder voll!":

Räumdienst-Fahrer Sebastian Bode und seine Kollegen sind ununterbrochen auf der A7 unterwegs - Starker Schneefall und Verwehungen sorgen dafür, dass Fahrbahn binnen kürzester Zeit wieder zugeschneit ist: "Wenn wir auf der anderen Spur sind, ist das wieder weg." - Rücksichtslose Autofahrer machen Winterdienstarbeit noch schwerer

Bode hat seinen ersten Arbeitstag ausgerechnet am schneereichsten Tag seit Jahren und wurde kalt erwischt: "Mit so viel Schnee hatte ich nicht gerechnet." - Viele Autofahrer fahren vorausschauend, aber manche haben es unnötig eilig: "Bei manchen frage ich mich, ob die mein Salz auffangen oder gucken, wie lange ich noch TÜV habe."

Norddeutschland wurde am Wochenende kalt erwischt. Vor allem Sonntagnacht und am Tag fiel ununterbrochen der Schnee und sorgte für chaotische Straßenverhältnisse. Damit die Autobahnen überhaupt noch passierbar bleiben, ist unter anderem Sebastian Bode verantwortlich. Er ist für ein rund 25 Kilometer langes Stück der A7 zwischen Hannover-Anderten und Hildesheim verantwortlich und seit dem Nachmittag ununterbrochen verantwortlich. Doch egal, wie häufig er und seine Kollegen rollen - der Schnee ist schneller.

"Wir sind hier weg und wenn wir auf der anderen Spur sind, ist das wieder weg", beklagt Bode. Vor allem der Sturm sorgt für Probleme. 1,20 Meter höhe Schneewehen werden auf die Fahrbahn gedrückt und sorgen dafür, dass die Spuren sofort wieder zu sind. Und dennoch gibt es Autofahrer, die drängeln, sich zwischen den Räummaschinen durchzwängen, nur um dann zu merken, dass die Fahrbahn vielleicht doch etwas rutschig ist. "Das sind dann die, die man in einer Leitplanke stehen sieht", merkt Bode an. Er hat wenig Verständnis für solch ein Verhalten: "Bei manchen frage ich mich, ob die mein Salz auffangen oder gucken, wie lange ich noch TÜV habe."

Doch die Mehrheit der Verkehrsteilnehmer ist dankbar und bedankt sich auch einmal mit einem Daumen nach oben, wie der 38-Jährige betont. Für ihn war es der erste Arbeitstag am Steuer eines Schneeräumers. Dass dieser ausgerechnet am schneereichsten Tag des Jahres sein wird, konnte er vorher natürlich nicht ahnen. "Ich habe mich so viel Schnee nicht gerechnet. Es ist mal ganz interessant zu sehen, wie das so ist an vorderster Front läuft."

Um 23 Uhr hat er nach acht Stunden endlich Feierabend. Bis auf kurze Kaffeepausen war er nonstop unterwegs. Und auch am Montag wird er ab 8 Uhr wieder am Steuer seines Winterdienst-Lasters sitzen und dafür sorgen, dass der Verkehr auf der A7 läuft und nicht zum Erliegen kommt.