Mittwoch, 24.03.2021, 10:00 Uhr
Hochschwangere Mutter Manuela denkt zuerst an ihren 15 Monate alten Sohn, der neben ihr schläft: "Das war wie wenn der Blitz einschlägt. Ich kann es gar nicht in Worte fassen" - Polizei mahnt eindringlich: "Das ist definitiv kein Kavaliersdelikt. Es gibt genug Beispiele, wo solche Situationen mit schwersten Verletzungen endeten."
Für sie sollte es ein entspannter Tag im Möbelhaus werden. Doch die Fahrt über die A2 endete für die junge Familie Kerti mit einem gehörigen Schrecken. Vater Sven war gerade Ende vergangener Woche auf Höhe der Hansestraße, als er auf einer Brücke mehrere Gestalteten bemerkte. Auf der Rückbank des Wagens befinden sich in dem Moment Svens Ehefrau Manuela sowie ihr 15 Monate alter Sohn Matteo.
Als sie sich unter der Brücke befanden, passierte es. Lautstark knallte es plötzlich auf der Windschutzscheibe, die in tausend Einzelteile zersprang. Matteo, gerade noch friedlich am schlummern, wird von Scheiben getroffen, seine Mutter Manuela bekommt Panik: "Uns hätte sonst was passieren können. Das war wirklich Todesangst." Glücklicherweise kann Sven den Wagen noch von der Autobahn steuern, ehe er stehen blieb. Denn auf seiner vorhin noch makellosen Scheibe ziert nun ein tellergroßer Krater samt Loch das Glas. Das Ehepaar und die Polizei, welche kurz darauf von der Familie angesteuert wurde, gehen davon aus, dass ein Stein auf die Straße geworfen wurde.
"Das ist kein Kavaliersdelikt", betont Jonas Brockfeld von der Polizei Braunschweig. "Man begibt die Personen in Lebensgefahr. Kleinste Gegenstände können zu Geschossen werden und schwerste Verletzungen verursachen", mahnt der Polizist. Es kommt einem Wunder gleich, dass die junge Familie ohne größere Blessuren, sondern nur mit einem großen Schrecken davon kam. Und auch die Familie ist fassungslos. "Man ist wütend. Wie kann ein Mensch sowas machen? Das hätte ja noch viel schlimmer ausgehen können", fragt Familienvater Sven. Die Scheibe an seinem Auto muss nun ausgetauscht werden. Dass nicht noch mehr passiert ist, ist wohl auch mit großem Glück verbunden, wie Manuela Kerti weiß, als sie auf das Loch in der Scheibe ihres Familienautos blickt: "Glaube, dass wir da einen Schutzgengel dabei hatten."
Die Polizei ist derweil auf der Suche nach den Tätern. Tatkräftige Hinweise von Zeugen, die gegen 15:45 Uhr etwas an der Autobahnbrücke Hansastraße gesehen haben, können gerne bei der Polizei Braunschweig eingereicht werden. Den Termin im Möbelhaus wollen die Kertis nun nachholen. Die Fahrt findet womöglich jedoch über Landstraßen statt. Denn Manuela gibt zu: "Wenn wir fahren und eine Brücke sehen. Dann ist die Angst da."