Meldung 2797

Schon in der Fahrschule bekommt jeder beigebracht, dass das Überholen von Fahrzeugkolonnen nicht sinnvoll und sehr gefährlich ist. Trotzdem verlockt anscheinend freie Sicht immer wieder Fahrer dazu, genau das zu tun. Doch wie schnell das tödlich enden kann, zeigt ein Unfall am Donnerstagabend am Nienstedter Pass in der Region Hannover.

Direkt hinter einer Bergkuppe waren drei Fahrzeuge in einer Kolonne unterwegs, dahinter ein Motorradfahrer. Dieser setzte zum Überholen an und fuhr an den Fahrzeugen vorbei. Als der Biker ungefähr auf Höhe der Mitte war, scherte ein VW Beatle unvermittelt aus. Beide Fahrzeuge können nicht mehr rechtzeitig ausweichen und kollidieren.

Die Wucht des Aufpralls schleuderte den Motorradfahrer nach links in eine Graben. Er wollte sich und seine Maschine noch retten und versuchte im letzten Moment noch die linke Grabensenke als Rampe zu nutzen. Aufgrund der Geschwindigkeit und der damit verbundenen Fliegkräfte stürzte der 49-Jährige und schleuderte noch meterweit durch den Graben. Dabei erlitt er lebensgefährliche Verletzungen, denen er noch an der Unfallstelle erlag. Den Autofahrer hatten die Geschehnisse sichtlich mitgenommen, aber er blieb körperlich unverletzt.

Der Verkehrsunfalldienst Hannover kam vor Ort, um die Spuren auszuwerten und den genauen Unfallhergang zu rekonstruieren. Die Strecke ist den Beamten keine Unbekannte, denn sie ist bei den Motorradfahrern sehr beliebt. Deswegen mahnt Patricia Petri vom Verkehrsunfalldienst Hannover auch: "für die Motorradfahrer wäre natürlich sehr wichtig, vor den Kurven zu bremsen, sich nicht aus der Kurve raustragen zu lassen, keine Kolonnen zu überholen und vor allem die gebotene Höchstgeschwindigkeit einzuhalten".