Donnerstag, 20.01.2022, 19:00 Uhr
"Streudienste fahren zwar, aber hier ist das pure Eis auf der Fahrbahn überall" - Bergedienstmitarbeiter sichern Abschleppfahrzeug mit Kran an nahem Baum - Drei Fahrzeuge nicht mehr fahrfähig - Bergemaßnahmen erst nach Eintreffen von Winterdienst möglich - Polizei und Abschleppmitarbeiter unterstützen Winterdienst mit der Hand beim Streuen
Während des Tages fiel immer wieder Regen in der Region Hannover. Gegen Abend sanken dann die Temperaturen und die Straßen verwandelten sich in Schlittschuhbahnen und die Regentropfen in Schneeflocken. "Ich bin ganz langsam gefahren, habe mich hier einmal fast gedreht, also es ist totales Chaos", erzählt Ralf Pulver, der selbst mit dem Auto fast verunglückte. Die Witterungsbedingungen wurden bei Uetze fünf Autofahrern und selbst dem Bergedienst zum Verhängnis. Dieser musste sein Abschleppfahrzeug schlussendlich mit dem Kran an einem Baum sichern, damit es nicht weiter selbstständig rutschte.
Ein Autofahrer war mit seinem Wagen auf der B188 in Richtung Uetze unterwegs, als dieser auf einem rund ein Zentimeter dickem Eispanzer ins Rutschen geriet. Vier weitere Fahrzeuge kollidierten mit dem schleudernden Fahrzeug und so ergab sich ein kleines Blechknäul im Kreuzungsbereich und abseits der Straße.
Glücklicherweise verletzten sich dabei nur zwei Personen leicht und nur drei der fünf Autos waren nicht mehr fahrbereit. Jedoch war die Unfallaufnahme und die Umfahrung eine reine Rutschpartie. Deswegen stoppte auch ein Bus kurz vor der Unfallstelle, um eine weitere Gefährdung zu verhindern. Dass der Platz vielleicht nicht ganz so sinnvoll gewählt war, zeigte sich nach dem Eintreffen des Abschleppdienstes.
Der Fahrer des Abschleppfahrzeugs positionierte dieses hinter einem Unfallwagen, um dieses Aufzuladen und stieg aus. Jedoch geriet das Bergefahrzeug trotz Handbremse auf dem Eispanzer ins Rutschen. Es näherte sich unaufhaltsam dem geparkten Bus. Doch der Unternehmer des Abschleppdienstes stellte sich wagemutig hinter das Fahrzeug und schafft es die Stützen auszufahren und das schwere Gefährt so abzubremsen. Sein Kollege, den er um Hilfe rief, unterstütze ihn dabei und so konnten die beiden eine Kollision mit dem Bus vermeiden. Schlussendlich griffen die beiden zu unorthodoxen Mitteln wie Abschlepper Maik Jordan berichtet: "Siehst du ja, wir muss uns am Baum schon anbinden. Ja wir haben einen Baum genommen, Schlaufe um den Baum gelegt und mit dem Kran erstmal festgebunden, damit wir überhaupt nicht weg rutschen und selber gleich der Abschleppwagen noch im Graben liegt"
Zwischendurch rutschten die Beamten zur Unfallaufnahme mehr oder weniger über die eisglatte Fahrbahn, anstatt normal zu laufen. "Streudienste fahren zwar, aber hier ist das pure Eis auf der Fahrbahn überall", erzählte Maik Jordan vom Bergedienst. Busfahrer Frank Reinecke, war ebenfalls unterwegs und wartete an der Unfallstelle auf den Winterdienst. Für alle fast er die Situation auch gut zusammen, wie der Verkehrsteilnehmer sich im Idealfall verhalten sollte: "Ja gut, man muss natürlich vorsichtig fahren. Also man muss da schon ein gutes Gefühl für haben. Man darf nicht stark bremsen, muss das richtig einschätzen. Ist schon heftig"
Besserung war erst nach Eintreffen des Winterdienstes in Sicht. Hier unterstützten sowohl die Polizeibeamten, als auch die Mitarbeiter des Abschleppdienstes und streuten von Hand das Salz mit aus. Als dieses wirkte, konnte der Bergedienst dann endlich gefahrlos seine Arbeit aufnehmen.