Meldung 2870

Freitag, 13.10.2023, 0:00 Uhr

aktuell24
Preisunsicherheit auf dem Heizölmarkt: "Wer pokert, kann gewinnen, aber die Gefahr zu verlieren, ist groß!":

Ölpreise reagierten bereits kurzfristig auf den ausbrechenden Krieg im Nahen Osten - CO2-Abgabe und Erhöhung der Mautgebühren werden zum Jahreswechsel zu einem weiteren deutlichen Preisanstieg bei Heizöl führen - Experten raten jetzt zum Kauf für den Winter - Eine genaue Aussage über Tendenz der Marktentwicklung ist kaum noch möglich

Heizstoff anders als vergangenes Jahr nicht mehr knapp - Doch mit jetzt kälterer Jahreszeit nehmen Bestellungen und somit der Preis deutlich zu

Wer Heizöl braucht, sollte besser jetzt zuschlagen. Denn wenn Thomas Hartmann einst in den Kalender schaute, konnte er alleine schon anhand der Kalenderwoche circa vorhersagen, wie sich der Heizölpreis in den kommenden Wochen verändern wird. "Die Ölpreiskurven waren zwar nicht auf gleicher Höhe, aber die Entwicklung war parallel zu sehen. Waren im Hochsommer alle im Urlaub, hat nicht jeder Öl bestellt. Und je kälter es wurde, desto mehr kamen zum Nachbestellen", erklärt der Energieexperte der Firma Hoyer. Der Preis werde bestimmt durch Angebot und Nachfrage. Aber es sei mittlerweile nicht mehr möglich zu sagen, wie sich die Nachfrage entwickelt oder auch das Angebot.

Die geopolitische Lage mit Corona-Pandemie, Ukraine-Konflikt und nun die Israel-Krise macht eine Vorhersage mittlerweile nahezu unmöglich. Temporäre Einflüsse können durch weltpolitische Ereignisse verdrängt werden. "Wir geben von der Verkaufsseite kaum noch Prognosen ab", so Hartmann. Er gehe zwar nicht davon aus, dass der Heizstoff anders als 2022 wieder knapp wird - aber es wird auf jeden Fall demnächst deutlich teurer.

Denn abgesehen von den beispielsweise in dieser Woche stark gestiegenen Preisen aufgrund des Nahen Ostens kommen auch weitere Faktoren hinzu, für die die Bundespolitik verantwortlich ist. "Das ist zum einen die steigende CO2-Abgabe, die im nächsten Jahr 2,5 Cent pro Liter Mehrkosten ausmachen und die Transportkosten steigen durch die höheren Mautgebühren und Personalkosten", führt Hartmann aus. Alles Entwicklungen, die die Energieunternehmen an ihre Kunden weitergeben müssen. 

Gerade, wer zum Jahresende bestellt, läuft Gefahr, seine Ware erst im Folgejahr zu den höheren Preisen zu erhalten. Daher der klare Tipp des Experten: "Man sollte den Preis heute nehmen und ausrechnen, ob es machbar ist oder nicht. Wer pokert, der kann gewinnen. Die Gefahr, zu verlieren, ist aber groß."