Meldung 2871

Dienstag, 17.10.2023, 7:00 Uhr

aktuell24
Wer zu lange wartet, der friert oder muss zahlen:

Öllieferanten warnen davor in diesem Winter zu lange auf benötigte Bestellungen für die heimische Heizung zu warten - Mit dem nun kalten Wetter werden auch die Preise merklich anziehen - Öldefizit nicht mehr so schlimm wie 2022, aber weltpolitische Lage mit Ukraine und Israel-Krieg weiterhin sehr angespannt

Steigende CO2-Abgabe sowie auf Rekordhoch kletternde Mautgebühren werden Öl noch mehr verteuern - Öllieferer können auch kurzfristig mit Brennstoff versorgen, doch das wird noch teurer - Jetzt zu bestellen, um bei günstigeren Preisen zu stornieren und neu zu ordern, könnte laut Rechtsfachleuten doppelt so teuer werden - Zitat Experte: "Eine sich anbahnende Krise im Nahen Osten ist kein gutes Zeichen für die Ölpreise."

Die kalte Jahreszeit hat Einzug gehalten, und die Heizungen laufen auf Hochtouren. Doch nicht jeder war rechtzeitig darauf vorbereitet. Während sich die Kälte zunehmend über das Land ausbreitet, stehen viele vor dem Problem, dass ihre Heizöltanks leer sind. Die Kosten für die Energieversorgung sind ohnehin hoch, aber gerade jetzt könnte Preis für Heizöl wieder ansteigen angestiegen.

Experten und Brancheninsider warnen: "Wer jetzt nicht handelt, könnte teuer bezahlen." Thomas Hartmann, Sprecher von Hoyer Tankstellen, erklärt die Gründe hinter dieser Dringlichkeit: "Es ist ganz schwierig aktuell den Menschen einen guten Ratschlag zu geben, wann der richtige Zeitpunkt zum Kaufen ist."

Die Preisentwicklung auf dem Ölmarkt ist äußerst volatil. Weltweite geopolitische Ereignisse, wie die sich ausbreitende Krise im Nahen Osten oder der Ukraine-Konflikt, beeinflussen den Ölpreis erheblich. Thomas Hartmann dazu: "Eine sich anbahnende Krise im Nahen Osten ist kein gutes Zeichen für die Ölpreise. Diese sind am Montag gleich angezogen. Man muss genau beobachten, was gerade passiert, aber dass es billiger wird, sehe ich nicht."

Ein weiterer entscheidender Faktor ist die steigende CO2-Abgabe und die höheren Transportkosten. Die CO2-Abgabe wird im nächsten Jahr um 2,5 Cent pro Liter steigen, und höhere Mautgebühren sowie gestiegene Personalkosten wirken sich negativ auf den Preis des Heizöls aus. Dies wird dazu führen, dass viele Menschen gegen Ende des Jahres versuchen werden, ihre Tanks zu füllen. Doch wer zu spät bestellt, riskiert nicht nur höhere Preise, sondern auch Verzögerungen bei der Lieferung, die zusätzliche Kosten für CO2-Abgabe und Mautgebühren mit sich bringen.

Die Tendenz, dass die Preise zu Beginn der kälteren Jahreszeit steigen, könnte sich jedoch rasch bewahrheiten. Daher ist es jetzt der richtige Zeitpunkt, um Heizöl zu bestellen und sich vor möglichen weiteren Preissteigerungen zu schützen.

Wenn Kunden in der Vergangenheit auf niedrigere Preise gewartet haben, hatten sie da die Möglichkeit, Geld zu sparen. Die Experten raten dazu, nicht zu pokern, sondern rechtzeitig zu bestellen und die Lieferfristen einzuhalten. Die Versorgungslage könnte sich in den kommenden Monaten aufgrund der steigenden Nachfrage verschärfen. Eine verspätete Bestellung könnte zu einer unangenehmen Überraschung führen.

Zu zocken und Öl zu bestellen, in der Hoffnung, in einigen Wochen es doch zu einem niedrigeren Preis noch einmal neuzuordern, halten vor allem Anwälte kritisch. "Die aktuelle Rechtslage ist unklar. Einerseits hat sich der BGH 2015 für das Widerrufsrecht entschieden, andererseits hat sich der europäische Gesetzgeber 2019 überlegt, dass dem Unternehmer das Risiko der Kursschwankungen nicht allein aufzubürden sei", sagt Arne Ritter, Rechtsanwalt für Verbraucherschutz. Diesen Weg der Kostenersparnis rät er daher nur jenen, die über eine gute Rechtsschutzversicherung verfügen. Auch Thorsten Appel merkt, dass die Kunden beim Preis genau hinschauen. Er liefert für Hoyer-Energieservice Heizöl aus. "Wir haben heute acht Kunden. Zwei sind dabei, die schon leer sind und dringend warten. Bei denen ist die Heizung aus und die frieren." Ob es so kritisch wird, wie im Winter 2023, als viele Kunden falsch gerechnet haben und dann auch dem trockenen saßen, wird sich zeigen.

Die Experten empfehlen jedoch dringend, jetzt zu handeln, um sowohl die Preisschwankungen als auch mögliche Engpässe in der Versorgung zu umgehen. Heizöl ist nicht nur ein notwendiger Brennstoff, sondern auch ein bedeutender Kostenfaktor in vielen Haushalten. Die aktuelle Lage erfordert kluges Handeln, um sowohl finanzielle als auch komfortbedingte Herausforderungen im Winter zu bewältigen. Gegenüber den Schwankungen auf dem Ölmarkt sollte man auf der sicheren Seite stehen. Jetzt zu bestellen, könnte bedeuten, sowohl finanziell als auch in puncto Wohlbefinden warm und komfortabel durch die Wintersaison zu kommen.