Meldung 2877

Dienstag, 18.06.2024, 20:55 Uhr

aktuell24
Sintflutartige Regenfälle: Feuerwehr und Anwohner im Dauereinsatz:

"Ja, also es war ein reiner Wolkenbruch, es kam alles runter, was runter wollte" - "Es hat geregnet wie in Strömen, wie aus Eimern, also gegossen, also eigentlich kann man das gar nicht irgendwie in Worte fassen" - "Man konnte kaum etwas sehen, die Häuser neben an, wie an der Nordsee oder Ostsee richtig drin mit Gischt, also Wahnsinn" - "Es hat auch in den einzelnen Häusern aus den Rohren zurückgedrückt, weil es einen Rückstau gab" - "Da kam ganz ordentlich runter von jetzt auf gleich, das war Wahnsinn - lange nicht so etwas gesehen"

Komplette Kellerwohnung bis zu 15 Zentimeter unter Wasser - "Scheiße ist das, habe ich mir gedacht" - "Wischen, wischen, wischen, was das Zeug hält" - Nachbarn unterstützen ältere Mitbewohner, die nicht mehr so können - Anwohner stehen mit Handbesenschaufeln im Keller und versuchen das Wasser in Eimer zu schöpfen

Den Braunschweiger Stadtteil Kanzlerfeld hat es am Dienstagabend bei einem Starkregenereignis heftig erwischt. Kaum ein Keller ist trocken geblieben, als die Wassermassen sintflutartig vom Himmel kamen und die Kanalisation nicht mehr alles aufnahmen konnte.

Viele der Anwohner haben so etwas lange nicht mehr erlebt, ihnen fehlen die Worte, um die Mengen an Regen zu beschreiben, die vom Himmel fielen. "Es hat geregnet wie in Strömen, wie aus Eimern, also gegossen, eigentlich kann man das gar nicht irgendwie in Worte fassen", so Nicole Gäbler. Bei ihr ist der Keller vollgelaufen. Erst hat die Feuerwehr gepumpt und abgedichtet, jetzt wird mit Pumpen und Wassersaugern selbst Hand angelegt, um alles wieder trocken zu bekommen. "Wir sind schon seit gefühlt drei Stunden im Einsatz", erzählt sie weiter.

Ronald Lemke, der ebenfalls in dem Stadtteil wohnt, ist auch nur noch mit der Schadensbeseitigung beschäftigt: "Wischen, wischen, wischen, was das Zeug hält. Hier sind alles viele alte Leute, die können nicht mehr, also muss ich jetzt zusehen, dass ich jetzt hier die Keller trocken kriege. Wir haben keinen Hausmeister mehr leider Gottes und jetzt müssen wir schauen, wie wir klar kommen". Zusammen mit anderen Anwohnern versucht er mit Handschaufeln von Kehrbesen das Wasser aufzunehmen und in Eimer zu kippen, die entleert er dann vor der Haustüre. 

Doch wie kam es eigentlich dazu, dass so viele Keller vollgelaufen sind? "Ja, also es war ein reiner Wolkenbruch. Es kam alles runter was runter wollte und es hat auch ziemlich viel gestanden das Wasser auf den Straßen und auf den Gehwegen und es hat auch in die einzelnen Häuser aus den Rohren zurückgedrückt, weil es einen Rückstau gab", berichtet Lemke. Sein Nachbar beschreibt die Situation fast noch etwas heftiger: "Da kam ganz ordentlich runter von jetzt auf gleich, das war Wahnsinn - lange nicht so etwas gesehen. Ordentlich kam da etwas runter, man konnte kaum etwas sehen, die Häuser neben an, wie an der Nordsee oder Ostsee richtig drin mit Gischt, also Wahnsinn".

Nicht mitbekommen hat es dagegen Paul Rätsch, aber er muss sich jetzt mit den Folgen herumschlagen. Ziemlich verzweifelt steht er vor seinem Elternhaus, Mama und Papa sind in Irland im Urlaub und so hat der Nachbar um Hilfe gerufen. Als er angekommen ist, hatte er nur einen Gedanken: "Scheiße ist das". Sein Fazit: "Sehr, sehr beschissen, hohes Wasser, bestimmt 10 bis 15 Zentimeter über den ganzen Keller verteilt und ja, es ist schon unschön. Genau, zwei Schlafzimmer sind da und auch noch andere Zimmer, die genutzt werden und ja mal gucken, viel Teppich mit drin und das muss alles neu gemacht werden wahrscheinlich". 

Bleibt nur zu hoffen, dass nicht noch mehr Starkregen nachkommt, den die Kanalisation nicht aufnehmen kann. So haben die Anwohner zumindest eine Chance ihre Keller zumindest grob wieder trocken zu bekommen. Unterstützung erhalten sie dabei von der Feuerwehr, aber Zusammenhalt ist hier auf jeden Fall gefragt.