Meldung 2886

Samstag, 07.09.2024, 09:57 Uhr

aktuell24
Brocken brennt weiter: "Wir haben das da oben im Griff":

Eine Verteidigungslinie in der Nacht durchbrochen und Spotfeuer entstanden - Luftunterstützung verstärkt - Löschflugzeuge und Hubschrauber im Einsatz - Weitere Unterstützung aus der Luft erwartet

Zahlreiche Einsatzkräfte im Wald - Harte körperliche Arbeit im schwierigen Gelände - „Es sind Kräfte im Wald, also in dem Totholz, dabei zu arbeiten, um dieses Spotfeuer in den Griff zu kriegen“ - Einsatzkräfte hoffen auf Wetterwechsel von Sonntag auf Montag - Hoffnung auch auf nicht zu starke Winde am Samstagnachmittag

Die Lage im Harz bleibt auch am Samstag weiterhin angespannt, jedoch zeigt sich die Feuerwehr optimistisch, den Waldbrand in der Region am Brocken unter Kontrolle zu halten. „Die Lage hat sich nach der morgendlichen Lageerkundung dahingehend dargestellt, dass das Feuer wider Erwarten sich nicht so ausgebreitet hat, wie wir es gedacht haben“, erklärte Torsten Breiting, Ortswehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Wernigerode, im Interview. Zwar seien über Nacht einzelne Spotfeuer entstanden und eine Verteidigungslinie sei überschritten worden, doch betonte Breiting, dass die Situation derzeit nicht dramatisch sei. „Wir haben das da oben im Griff“, sagte er.

Aktuell sind 150 Einsatzkräfte vor Ort, die in drei Brandbekämpfungsabschnitten arbeiten. „Es sind Kräfte im Wald, also in dem Totholz, dabei zu arbeiten, um dieses Spotfeuer in den Griff zu kriegen“, so Breiting weiter. Für den Nachmittag sei der massive Einsatz von Löschflugzeugen und Hubschraubern geplant. „Momentan sind zwei Löschflugzeuge im Einsatz und ein Löschhubschrauber, eine private Firma aus Hamburg führt die Brandbekämpfung durch“, erläuterte der Ortswehrleiter.

Besonders wichtig für den weiteren Verlauf sei die Wetterentwicklung. Der Wind habe glücklicherweise nachgelassen und auch die erhöhte Luftfeuchtigkeit sowie die kühleren Temperaturen über Nacht hätten eine Ausbreitung des Feuers verlangsamt. Dennoch bleibe das Risiko bestehen, dass mit steigenden Temperaturen und Sonneneinstrahlung das Feuer erneut aufflammen könnte. „Voraussagen des Deutschen Wetterdienstes gehen von Windgeschwindigkeiten zwischen 25 und 50 Stundenkilometern aus“, sagte Breiting. Sollte die höhere Geschwindigkeit eintreten, könnte sich die Lage noch einmal dramatisch verändern.

Der Einsatz stellt eine erhebliche körperliche Herausforderung für die Einsatzkräfte dar, betonte Breiting. „Es ist sehr schwere körperliche Arbeit, weil sie teilweise Steilhänge hochklettern, über Klippen laufen und das Material dorthin transportieren müssen“, erklärte er. Die Feuerwehr hofft auf einen Wetterwechsel von Sonntag zu Montag, der Starkregen bringen soll und damit eine Entlastung für die Kräfte vor Ort ermöglichen könnte. Sollte der Regen ausbleiben, sei mit einem längeren Einsatz zu rechnen.

Trotz der schwierigen Bedingungen zeigt sich Breiting zuversichtlich: „Sicherlich ist es schaffbar, aber es wird nicht innerhalb kürzester Zeit schaffbar sein.“ Die Einsatzkräfte sind vorbereitet, auch weiterhin gegen die Flammen anzukämpfen, um den Brand im Harz endgültig unter Kontrolle zu bringen.