Samstag, 14.09.2024, 15:56 Uhr
Sandsäcke und Gebete: Bevölkerung stemmt sich singend gegen die Flut - Provisorische Brücke in Gefahr - Einsturz bedroht durch aufstauende Wassermassen und Treibgut der Biala Glucholska - Anwohner befürchten danach weitere massive Überflutungen
Das Vb-Tief sorgt am Samstagabend in Polen für eine dramatische Hochwasserlage. Auch in der Nacht zu Sonntag regnet es in der Stadt nahe zu Tschechien unaufhörlich und die Wassermassen spülen aus der angrenzenden Gebirgsregion die ebenfalls Elbe und Rhein weiter steigen lassen.
Besonders betroffen sind die Städte Nysa und Głuchołazów nahe der polnisch-tschechischen Grenze. Die nmassive Regenfälle haben die Pegel der Flüsse bereits bedrohlich ansteigen lassen. In Nysa steht das Wasser nur noch ein bis zwei Meter unterhalb der Brücke, und Sandsäcke wurden vorsorglich vor Tiefgaragen gestapelt, um die Fluten abzuwehren.
In Głuchołazów spitzt sich die Situation weiter zu. Eine Brücke, die sich derzeit in Umbaumaßnahmen befindet, die über die Biala Glucholska führt und den Ort verbindet ist bedroht, da die Wassermassen bereits gegen die Brücke spülen und mit Treibgut drohen gegen das Bauwerk zu drücken. Anwohner und Einsatzkräfte arbeiten unermüdlich daran, Sandsäcke entlang des Uferlaufs zu stapeln, um das Eindringen des Wassers in den Ort zu verhindern. Autos kämpfen sich durch überflutete Kreuzungen und Straßen, während die Bevölkerung entlang des Flusses eine Menschenkette gebildet hat. Unter Gesängen reichen sie Sandsäcke weiter und bauen in unglaublicher Geschwindigkeit einen Damm entlang des Uferlaufs im Ort, der das Wasser zurückhalten soll. Der polnische Premierminister und Innenminister besuchten die betroffene Region am Samstagabend und zeigten sich beeindruckt von der Entschlossenheit der Menschen.
Die Bewohner äußern jedoch große Sorgen, dass die Brücke den Wassermassen und dem Treibgut eventuell nicht standhalten kann. Wenn die Brücke einstürzt, wird sie den Fluss blockieren und das Wasser einfach in den gesamten Ort fließen. Ebenso, wenn sich das Treibgut massiv aufstaut. Das könnte massive Überschwemmungen verursachen, so sinngemäß die Bedenken der Anwohner. Der Einsatz läuft weiterhin auf Hochtouren, um das Schlimmste zu verhindern, doch die extreme Wetterlage verschärft die Situation zunehmend.