Meldung 2224

Sonntag, 10.02.2019, 00:19 Uhr

aktuell24
After-Party endet im Krankenhaus:

Circa 50 Personen feiern ausgelassen in Shisha-Bar - Zwei Besucherinnen werden ohnmächtig, worauf Rettungsdienst gerufen wird - Als mitgeführte Kohlenmonoxid-Melder plötzlich anschlagen, wird Großalarm ausgelöst - Rettungsdienst spricht von 15 Verletzten, von denen vier in Kliniken behandelt werden müssen

Gemessene Werte überschritten die erlaubten Grenzwerte um die viereinhalbfache Menge - Schlechte Belüftung vermutlich ursächlich für Großeinsatz - Leitender Notarzt weist auf die stillen Gefahren von Kohlenmonoxid hin: "Es gibt kein Warnsymptom, da es geruchlos und nicht sichtbar ist (...) Das hätte weitaus schlimmer, sogar potentiell tödlich enden können."

Es sollte eine ausgelassene Party nach einem schönen Tag werden - doch gegen Mitternacht endete diese für eine Gesellschaft abrupt und für manche sogar im Krankenhaus. In Peine feierten am späten Samstagabend circa 50 Personen in einer Shisha-Bar ausgelassen. Doch plötzlich klagten zwei Besucherinnen über Unwohlsein und wurden schließlich bewusstlos, woraufhin die Gäste den Notruf wählten. Als der alarmierte Rettungsdienst eintraf, schlugen sofort die mitgeführten Kohlenmonoxid-Warnmelder der Notfallsanitäter an. 

Die Folge war nicht nur die sofortige Räumung der Bar, sondern auch Großalarm für die Rettungsdienste der Region. Insgesamt zwölf Rettungswagen sowie zwei Notärzte plus Leitendem Notarzt und Feuerwehr rückten daraufhin in die Woltorfer Straße aus. Messungen der Feuerwehr ergaben dann Werte, die circa viereinhalbfach über der erlaubten Menge in der Umgebungsluft lagen, was für den Rettungsdienst bedeutete, dass alle 50 Betroffenen medizinisch untersucht werden mussten. Insgesamt 15 Besucher klagten laut Leitendem Notarzt am Ende über gesundheitliche Beschwerden, von denen vier in Krankenhäuser gebracht werden mussten. 

"Es hätte weitaus schlimmer enden können, denn das kann potentiell tödlich sein. Aber selbst dann, je nachdem, wie lange man dem Stoff ausgesetzt ist, kann es zu bleibenden Schäden kommen", berichtet Notarzt Hendrik Voges. Die große Gefahr des Kohlenmonoxides sei, dass es ein geruchs- und farbloses Gas ist, welches der Körper erst dann bemerkt, wenn es eigentlich zu spät ist. Daher habe man von Glück sprechen können, dass wohl niemand lebensgefährlich verletzt wurde. Bei schweren Vergiftungen hätte man sonst die Patienten in Druckkammern bringen müssen, von denen es in Deutschland aber nur sehr wenige gebe.

Die Polizei schloss für die weiteren Ermittlungen zunächst die Shisha-Bar. Derzeit gehen die Beamten davon aus, das mangelnde Belüftung der Räumlichkeiten für den Zwischenfall ursächlich war. Da Kohlenmonoxid schwerer als Luft sei, sammle sich dieses am Boden, weshalb eine Luftabsaugung in Deckenhöhe quasi wirkungslos sei. Diese Probleme seien in der Vergangenheit häufiger bei Bars aufgetreten und ein durchaus mittlerweile schon bekanntes Phänomen.


Redaktioneller Hinweis: Die Polizei sprach im O-Ton vor Ort davon, dass die zwei Besucherinnen selbstständig ins Krankenhaus kamen und dort bei Untersuchungen der Zusammenhang zur Bar festgestellt wurde. Diese Information ist nicht korrekt. Wir holen am heutigen Sonntag um 14:30 Uhr einen aktualisierten O-Ton mit den korrekten Informationen ein.


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